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In den letzten Jahren hat die Anzahl der Bücher, die sich mit Adobes Bildbearbeitungs- und –verwaltungsprogramm Lightroom beschäftigen, stark zugenommen. Für den Anwender wird es dadurch zunehmend schwieriger, das richtige Werk für die persönlichen Anforderungen zu finden. Bei einem Buch kann der Leser allerdings fast nichts falsch machen: „Lightroom 4 – Das offizielle Handbuch“ von Martin Evening.
Der Begriff Handbuch sorgt bei einigen Lesern sicherlich im ersten Moment für Abschreckung – haben doch Fachbücher den unrühmlichen Ruf, extrem trocken und theoretisch zu sein. Diese Sorge ist im 704 Seiten starken Werk von Mode- und Werbefotograf Martin Evening jedoch trotz des beträchtlichen Umfangs unbegründet. Durch den Umstand, dass Evening seit Beginn im Entwicklungsteam integriert ist, erhält der Leser in vielen Bereichen Informationen, die in anderen Büchern fehlen.
Praxisorientierter Kapitelaufbau
Obwohl das Seitenlayout mit einspaltigem Satz, Beispielbildern und Dutzenden Infoboxen regelrecht zugepflastert ist, präsentiert es sich insgesamt doch überraschend aufgeräumt und übersichtlich. Als Fotograf wählt der Autor den Aufbau der zehn Kapitel in einer Reihenfolge, die auch im täglichen Praxiseinsatz Sinn macht. So lernt der Leser schrittweise die Module Lightrooms kennen, mit denen Anwender Fotos verwalten, bearbeiten, drucken und präsentieren können. Zielgruppe sind in erster Linie sicherlich Einsteiger in das Programm, durch die ausführlichen Beschreibungen von Funktionen und Arbeitstechniken eignet sich das Werk aber auch für Fortgeschrittene als Nachschlagewerk.
Fotos bearbeiten, drucken …
Den größten Teil nehmen erwartungsgemäß die Kapitel zu den Modulen Bibliothek und Entwickeln ein – immerhin verbringen Fotografen oft mehr Zeit am Computer mit der Bildverwaltung und –bearbeitung als hinter Kamera. Evening widmet sich aber auch dem Drucken-Modul in einer einem Handbuch entsprechend umfangreichen Art und Weise – andere Werke vernachlässigen oder ignorieren dieses Thema leider häufig. Der Leser erfährt zum einen, wie sich Druckseiten mit ein oder mehreren Fotos füllen und mit Bildinformationen oder benutzerdefinierten Rahmen verzieren lassen. Zum anderen dürfen natürlich auch die Bereiche Druckablauf, Farbmanagement und Softproof nicht zu kurz kommen.
… präsentieren und verwalten
In einem Kapitel zusammengefasst werden das neue Buch- sowie das Web- und das Diashow-Modul. Ganz gleich, welche Art der Präsentation der Anwender wählt, hier erfährt er die verfügbaren Gestaltungsmöglichkeiten – aber ehrlicherweise auch, was nicht beziehungsweise über die Fähigkeiten Lightrooms hinausgeht. Das in der Version 4 ebenfalls neu hinzugekommene Feature des Geotaggings versteckt sich unverständlicherweise am Ende des letzten Kapitels über das Verwalten von Fotos. Dem Anhang zum Schluss sollte der Leser auf jeden Fall Beachtung schenken. Evening geht hier nicht nur auf die ideale Ausstattung eines Computers, auf dem Lightroom flüssig laufen soll, ein, sondern auch auf jede Menge Hintergrundinformationen, die im täglichen Einsatz des Programms nützlich sind.
Fazit
Martin Evenings „Lightroom 4 – Das offizielle Handbuch“ sollte in keinem Regal eines professionellen Fotografen fehlen. Durch Evenings Status eines Entwicklungsteam-Mitglieds erhält der Anwender ein ums andere Mal interessante Hintergrundinformationen zu den Funktionen Lightrooms. Die Sorge, dass es sich beim Handbuch um trockene und zu theoretische Materie handelt, ist völlig unbegründet. Ganz im Gegenteil: Gezielt eingesetzt ist das Werk sowohl für Einsteiger als auch Fortgeschrittene ein wertvoller Begleiter.
Infos
Titel: Lightroom 4 – Das offizielle Handbuch
Autor: Martin Evening
Verlag: Addison-Wesley (1. Auflage, August 2012 / awl.de)
Umfang: 704 Seiten
ISBN: 978-3-8273-3166-3
Preis: 49,80 Euro
